Effektive Teambildung: Wie Arbeiten im Team zum Erfolg wird

  • Eine Gruppe macht noch lange kein Team. Einzeln mögen die Teammitglieder hoch qualifiziert sein, aber können sie auch gut zusammenarbeiten? Was Unternehmen bei der Teambildung machen sollten, damit die Zusammenarbeit funktioniert. Teamarbeit ist in der heutigen Zeit alternativlos. Die Geschäfts- und Arbeitswelt wird zunehmend dynamischer und komplexer, Aufgaben können größtenteils nur miteinander vernetzt bewältigt werden. Eine Studie der Harvard Business Review hat ergeben, dass Teamarbeit aktuell 80% der Arbeitszeit von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ausmacht. Angesichts dieser zunehmenden Komplexität ist ein starker Zusammenhalt im Team unerlässlich. Höhere Produktivität, bessere Ergebnisse und schnelle Fortschritte sind nur drei von vielen Argumenten, die für Teamarbeit sprechen – wenn es im Team entsprechend funktioniert. Häufig bestimmten jedoch Missverständnisse, Reibungspunkte oder schlechte Stimmung die Zusammenarbeit. Manchmal steht das Wort Team leider bloß für „Toll, ein anderer macht’s.“ Eine Gruppe macht noch lange kein Team, sondern ist lediglich eine Ansammlung von Individuen. Effektive Teambildung ist daher für jedes Unternehmen essenziell.

Was macht erfolgreiche Teams aus?

  • Oft hängt der Erfolg von Teams von individuellen Faktoren wie Unternehmenskultur, Führungskräften, Aufgaben, Branchen etc. ab. So können für ein Start-up mit Digital Natives ganz andere Regeln gelten als für ein traditionelles KMU mit eher älteren Mitarbeitern. Trotzdem gibt es einige grundsätzliche Ansätze, die zu erfolgreicher Teambildung führen. Fünf Bestandteile bilden die Basis, damit aus einer Gruppe von Einzelnen ein Team werden kann. Sie werden mit dem Akronym „Perma“ zusammengefasst:

    • positive Emotionen
    • Engagement
    • Relationship (positive Beziehungen)
    • Meaning (Sinnhaftigkeit)
    • Accomplishment/Achievement (Zielerreichung, Leistung)

Wie wächst ein Team zusammen?

  • Es braucht gewisse Voraussetzungen, damit ein Team sich finden und entstehen kann.

Klar definierte und messbare Ziele

  • Sie sind einer der Schlüssel zum Erfolg. Ziele geben die Richtung für alle vor, die gemeinsam am Strang ziehen sollen. Was erreicht werden soll, muss jedem im Team klar sein. Es sollten gemeinsame Ziele sein, jedes Mitglied sollte sie somit auch als erstrebenswert erachten. Die Ziele sollten keine nüchterne Soll-Vorgaben, sondern auch motivierend sein und Sinn machen. Wichtig für den Teamgeist: Erreichte Zwischenziele und Erfolge sollen auch gefeiert werden.

Die passende Größe

  • Man kennt den Spruch: Zu viele Köche verderben den Brei. Ein großes Team lässt sich schlechter führen. Zu kleine Teams können mitunter die Aufgabe nicht bewältigen.

Die richtige Mischung

  • Damit neue Ideen entstehen, sollten unterschiedliche Persönlichkeiten – bildlich gesprochen – an einem Tisch sitzen. Jedes Teammitglied hat individuelle Stärken, die zum Teamerfolg beitragen. Sie können voneinander lernen. Konstruktive, kritische Geister sind in Teams erwünscht, Querulanten und negativ denkende Personen hingegen drücken die Stimmung. Bei bereits bestehenden Teams sollten neue Mitglieder mit der vorhandenen Teamkultur kompatibel sein.

Eine funktionierende Kommunikation

  • Dialog und Austausch im Team sind zentral. Besonders in Zeiten von Home-Office, mobile Work oder flexiblen Arbeitszeitmodellen ist dies mitunter eine Herausforderung. Die Teammitglieder müssen laufend Informationen austauschen und ständig in Kontakt miteinander stehen. Fragen oder Probleme werden miteinander besprochen, das Wissen und die Fähigkeiten geteilt. Es sollte kein harter Kern entstehen, der über alles Bescheid weiß.

Klar definierte Aufgaben und Funktionen im Team

  • Strukturen geben Sicherheit: Zu wissen, wo jeder hingehört und was seine Kompetenzen, Aufgaben und Verantwortungsbereiche sind. Durch seine Aufgaben und Funktionen erkennt das Teammitglied, dass es auch auf ihn ankommt, damit das gesamte Team etwas davon hat. Teamarbeit ist ein Geben und Nehmen: Jeder Einzelne braucht die anderen, die anderen brauchen jeden Einzelnen.

Eine vertrauensvolle Atmosphäre

  • Ein erfolgreiches Team braucht eine Kultur, in der jeder offen seine Meinungen äußern, Ideen einbringen, aber auch Probleme und Schwierigkeiten ansprechen kann. Jeder im Team soll sich offen äußern können, ohne abgewiesen oder negativ bewertet zu werden. Dies setzt gegenseitigen Respekt, Anerkennung und eine konstruktive Fehler- und Feedbackkultur voraus.

Teamentwicklung ein laufender Prozess für die Teambildung

  • Kommen neue Teammitglieder dazu, wurden bei den Regeln für die Zusammenarbeit gewisse Aspekte vergessen, haben sich Anforderungen so geändert, dass bereits getroffene Vereinbarungen nicht mehr zeitgemäß sind? Teamentwicklung im Unternehmen ist kein einmaliges Projekt, sondern ein steter Prozess. Um die Teamarbeit im Laufe der Zeit evaluieren und möglicherweise verbessern zu können, sollte man sich immer wieder einige zentrale Fragen stellen:

    • Was zeichnet uns als Team aus?
    • Welche Stärken haben wir als Team?
    • Wer hat welche Stärken in das Team eingebracht?
    • Wie viel Bereitschaft zu Kooperation sowie wechselseitiger Kommunikation und Information besteht im Team? 
    • Braucht es geänderte Regeln für unsere Zusammenarbeit?
    • Wie lässt sich die Zusammenarbeit bzw. das Miteinander beschreiben?
    • Was hat sich im Team bewährt und sollte fortgeführt werden?

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