Businessplan richtig erstellen

  • Ein Businessplan hilft in erster Linie dabei, Klarheit über das eigene Geschäftsmodell zu erlangen. Gleichzeitig dient er als Grundlage, um potenzielle Investoren zu überzeugen. Wie man seine Geschäftsidee in einem Businessplan aussagekräftig präsentieren kann.

Wozu ein Businessplan?

  • Unternehmertum braucht einen Plan, und zwar niedergeschriebenen als Businessplan. Allerdings nehmen einige Jungunternehmer oder Unternehmer in spe diesen nicht sehr ernst. Einen Businessplan zu erstellen kann mitunter ein mühsamer Prozess sein. Dafür sollte man sich schon ein paar Wochen Zeit nehmen. Aber die Arbeit lohnt sich – wenn man sie gründlich macht. In erster Linie hilft der Businessplan den Unternehmern, Klarheit über das eigene Unternehmen und Geschäftsmodell zu erlangen. Erst dann dient der Businessplan dazu, Investoren zu überzeugen. Werden Themen aus dem Kopf aufs Papier gebracht, konkretisieren sich meistens noch viele Punkte. Denn beim Schreiben eines Businessplans müssen sich Gründer auch mit den Details der Geschäftsstrategie auseinandersetzen. Der Businessplan präsentiert ein sehr genaues Bild von der Geschäftsidee und deren Umsetzung im Markt. Mögliche Ungereimtheiten werden leichter sichtbar und können ausgemerzt werden. Wie sieht es beispielsweise mit der Wirtschaftlichkeit aus? Es besteht mit diesem Instrument die Möglichkeit, Stärken und Schwächen einer Geschäftsidee zu ermitteln, sie zu verbessern und Ziele nachzuschärfen.

Die häufigsten Defizite bei einem Businessplan

  • Ein Businessplan dient dazu, eine 360-Grad-Schau des Unternehmens abzubilden. Mit ihm kann die Geschäftsidee vor dem Praxis-Test noch einmal gründlich durchleuchtet werden, er ist die Basis für unternehmerischen Erfolg – wenn der Businessplan gut durchdacht ist. Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag stellte in Geschäftskonzepten vor allem folgende Defizite fest:

    • 20 Prozent können ihre Produktidee nicht klar beschreiben
    • 27 Prozent äußern unklare Vorstellungen zur Kundenzielgruppe
    • 29 Prozent haben sich zu wenig Gedanken zum Kundennutzen ihrer Geschäftsidee gemacht
    • 32 Prozent haben die Finanzierung des Unternehmens nicht gründlich genug durchdacht

Die Adressaten für den Businessplan

  • Intern: Der Businessplan ist im Laufe der Jahre für Unternehmer ein unerlässliches Instrument als Planungsgrundlage für strategische Entscheidungen und laufendes Controlling. Er ist ein Nachschlagewerk für die Zukunft, ein Fahrplan, an dem man sich immer wieder ausrichten sollte, um zu prüfen, ob die definierten Ziele auch erreicht wurden. Der Businessplan wird zu einer Art Handbuch, in dem immer wieder nachgeschlagen werden kann. Extern: Der Businessplan kann bei vielen Stellen relevant werden, vor allem wenn das Unternehmen auf finanzielle Hilfe angewiesen ist und Investoren überzeugt werden müssen: Banken (siehe „Services für Unternehmer“) oder Förderstellen (https://www.volksbank.at/unternehmer/kredit/foerderungen) sind in der Regel nur dann bereit, ein Start-up oder Jungunternehmen zu unterstützen, wenn es einen überzeugenden Businessplan vorzuweisen hat. Dieser zeugt von Sorgfalt und Weitblick.

Was gehört in einen Businessplan?

  • Geschäftsidee und Kundennutzen: Das entscheidende Fundament ist die Geschäftsidee selbst. Durch den Businessplan soll erkennbar sein, an welche Kunden in welcher Region sich das Unternehmen richtet und welchen Nutzen potenzielle Kunden durch das Produkt oder die Dienstleistung haben. Welche Alleinstellungsmerkmale ergeben sich daraus für das Unternehmen? Marktanalyse: Angaben über die Konkurrenzsituation sowie über die Struktur, die Trends und die Besonderheiten des Marktes, in dem das Unternehmen agiert, sind fixer Bestandteil eines Businessplans. Es soll für Außenstehende erkennbar sein, dass der Gründer den Markt versteht. Positionierung am Markt: Möchte das Unternehmen gegenüber der Konkurrenz eher als preis-, leistungs- oder serviceorientiert auftreten? Ein Leitsatz in Form eines Slogans oder Claims kann helfen, die Positionierung am Markt zu verdeutlichen. Finanzierungsstrategie: Sie ist ein zentrales Element bei einem Businessplan. Unternehmen sollten darlegen, wie das Geschäft finanziert werden soll, welches Wachstum zukünftig angestrebt wird und wie dieses erreicht werden soll. Zukunftsprognosen: Anhand von Szenarien, sowie auf der Grundlage klarer und transparenter Annahmen, sind Prognosen für die nächsten drei bis fünf Jahre zu erstellen. Häufig werden dabei die Einnahmen über- und die Kosten unterschätzt. Optimismus bei einer Gründung ist grundsätzlich positiv, es muss aber auch ein realistisches Verständnis für die Herausforderungen und Risiken vorhanden sein. Für Investoren nicht minder bedeutsam ist auch die aktuelle Finanzierungssituation. Management: Damit ein Unternehmen prosperiert, braucht es die richtigen Leute. Daher sollte der Businessplan auch Angaben zum Management beinhalten: Informationen über den Werdegang, die Erfahrungen und Erfolge des Führungsteams. Recht und Organisation: Wie ist das Unternehmen organisiert? Welche Rechtsform wurde gewählt? Benötigt das Unternehmen Genehmigungen oder technische Zulassungen? Welche Formalitäten sind zu regeln? Der Businessplan sollte auch Einblicke in die Abläufe von Produktion und Beschaffung gewähren. Es gehören auch Informationen zu Vertrieb und Verkaufsstrategie des Produkts oder der Dienstleistung dazu.

Wie sollte ein Businessplan aufgebaut sein?

  • Grundsätzlich gilt bei einem Businessplan: je prägnanter und kürzer, desto besser. Die Zielgruppe muss das Geschäftsmodell, nicht aber das kleinste technische Detail begreifen. Er darf nicht zu einer Speziallektüre ausarten, indem er beispielsweise mit Konstruktionsplänen vollgestopft wird. Eine klare Struktur und der Einsatz von Tabellen, Grafiken sowie gehaltvollen Zahlen und Daten schaffen mehr Übersichtlichkeit, um auch Außenstehenden den Businessplan anschaulich erläutern zu können. Die Informationen sollten gut verständlich und prägnant vermittelt werden, Rechtschreibung und Grammatik sollten selbstredend fehlerfrei sein. Mit einem interessanten Schreibstil, einer besonderen optischen und haptischen Gestaltung bekommt der Businessplan eine individuelle Note. Ein Businessplan sollte spannend sein und zum Lesen anregen. Ein Businessplan soll überzeugen und neugierig machen, er ist aber kein Werbemittel. Ein Businessplan ist kein starres Dokument und für die Ewigkeit in Stein gemeißelt. Wenn etwas an der Strategie nicht funktioniert, muss es entsprechend geändert werden. Sind bereits Investoren oder Teilhaber an Bord, müssen diese Änderungen von diesen auch abgenommen werden.

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