Markenaufbau mit Social Media: Mehr Mut zahlt sich aus

  • Zahlreiche Unternehmen verschenken die Chance, ihre Marke mittels Social Media Marketing positiv aufzuladen. Wie man den Markenaufbau mit Social Media auf Facebook, TikTok & Co. besser machen kann. Soziale Medien sind heutzutage eigentlich für jeden Marketingtreibenden ein Muss. Sie sind für eine steigende Anzahl von Menschen fester Bestandteil des alltäglichen Lebens. Rund 4,4 Millionen Österreicherinnen und Österreicher nutzen Facebook, LinkedIn, Instagram & Co (Stand 2020, Quelle WKO). Wer seine Zielgruppen ansprechen will, kommt an sozialen Medien nicht vorbei. Nirgendwo sonst können (potenzielle) Kunden so direkt mit der Marke in Berührung kommen, wie auf Social Media.

Die Marke mit Social Media positiv aufbauen

  • Social Media ist immer auch Brand Management und Markenaufbau. Denn wie ein Unternehmen über soziale Medien kommuniziert, sagt viel über das Unternehmen aus. Social Media bietet daher die Chance, Marken positiv aufzuladen – viele Unternehmen verschenken diese aber. Um aus der Masse herausstechen zu können, braucht es mehr als bloß schönen, jedoch oberflächlichen oder uninspirierten Content. Dazu müssen Unternehmen den Mut haben, das eigene Markenprofil, die eigene Identität zu schärfen und Stellung zu beziehen. Kunden möchten Orientierung haben und möchten wissen, für was etwas steht.

Marken sollen sich positionieren

  • Die Mehrheit der Konsumenten wünschen sich – in Zeiten von Klimawandel, sozialer Ungerechtigkeit, Diversität & Co. – Marken mit Haltung. Unternehmen werden aufgefordert, sich im gesellschaftlichen Diskurs zu positionieren. In Deutschland sind rund zwei Drittel der vom Meinungsforschungsinstitut YouGov im Rahmen seines Whitepapers "Klare Kante oder Kopf in den Sand" befragten Personen der Ansicht, dass Marken zu gesellschaftlichen Themen Stellung beziehen sollten. Nur 21 Prozent sind klar dagegen.

Marken können es nicht jedem recht machen

  • Für Unternehmen, die in einer gesellschaftlichen Frage Stellung beziehen, bedeutet das aber auch, dass man es nicht jedem recht machen kann. Knapp ein Drittel würde eine Marke, die eine Ansicht vertritt, die ihrer eigenen entgegensteht, überhaupt nicht mehr kaufen. Auf der anderen Seite ist jedoch zu beachten: Stimmt die Haltung des Unternehmens mit der persönlichen Ansicht überein, steigt die Kaufbereitschaft auf 68 Prozent. Verloren haben Marken hingegen eigentlich schon, wenn sie allen gefallen wollen.

Authentizität als Schlüssel für einen gelungenen Markenaufbau mit Social Media

  • Generell punkten bei den Verbrauchern die Themen Umwelt, Menschenrechte, Tierwohl und Bildung. Allgemein lässt sich außerdem sagen: Vor allem die Jüngeren, also die Generation Z und die kommende Generation Alpha, sind sozial- und umweltbewusst. Marken sollten die Potenziale in ihrer Zielgruppe vor einer geplanten Haltungskampagne analysieren. Der Schlüssel, damit die Kampagne aufrichtig wirkt: Die Marke soll dabei so authentisch wie möglich bleiben. Unternehmen müssen den Mut haben, die eigenen Werte zu eruieren, die eigene Identität zu schärfen. Die zentralen Fragen für Unternehmen lauten somit:

    • Was will die Marke darstellen, wofür steht das Unternehmen? 
    • Welchen Purpose (Sinn und Zweck) hat die Tätigkeit des Unternehmens?
    • Passt das Thema zur Marke bzw. den Markenwerten? 
    • Ist das Thema relevant für die Zielgruppen? 
    • Wird das Thema integraler Bestandteil der Kommunikation? 
    Die Essenz von Markenbildung ist Content – und dabei haben Videos eine zentrale Bedeutung. Die Nutzung von Videos steigt deutlich. So schauten Konsumenten allein 2020 12,2 Milliarden Minuten Video-Content an – ein Plus gegenüber dem Jahr davor von etwa 85 Prozent (Quelle HubSpot). Unternehmen müssen somit auch den Mut aufbringen, vor die Kamera zu treten. Denn ohne Videos wird man nur schwer Erfolg auf Social Media haben.

Neue Kommunikationsansätze ausprobieren

  • Bei der Positionierung der Marke kann es helfen, neue Kommunikationsansätze auszuprobieren. So wie ein deutsches Bestattungsunternehmen auf TikTok , das eher ungewöhnliche Fragen zum Berufsalltag in dieser Branche in kurzen Videos beantwortet: Darf man mit dem Leichenwagen auch einkaufen fahren? Das Beispiel zeigt, dass selbst Unternehmen, denen man es eigentlich nicht zutrauen würde, die junge Zielgruppe über Social Media erreichen können. Dazu sollten sie Freiräume für kreative Ideen schaffen, neugierig bleiben und experimentieren. Konzepte sollten aber nicht schon nach dem ersten Fehlschlag verworfen werden. Denn Markenaufbau mit Social Media benötigt langfristigen Einsatz und Geduld.

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